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Die erfolgreichsten und innovativsten Management- und Führungsmethoden stammen aus Silicon Valley, von Unternehmen wie Google, Apple, Ebay, LinkedIn oder Netflix. Die Region in Kalifornien scheint ein Geheimnis für besonderen, weltweiten Erfolg in sich zu bergen.
Eine Führungsmethode aus Silicon Valley ist die OKR-Methode, eine Management Methode, die dabei hilft, sich auf wichtige Aufgaben zu fokussieren und den Blick für das Wesentliche zu schärfen. Fast schon nebenbei wird mit diesem Tool eine hohe Motivation und Identifikation mit dem Endergebnis, der Erfüllung eines bestimmten Zieles, erreicht. Die Methode eignet sich für ein erfolgreiches Selbstmanagement genauso, wie für die innovative Unternehmens- und Mitarbeiterführung.
Was genau ist die OKR-Methode?
Der Name OKR leitet sich ab von den englischen Begriffen: Objectives und Key Results. Übersetzt könnte die Methode: Ziele und Kernergebnis-Methode heißen. Im Mittelpunkt der Vision steht das fokussierte Arbeiten an Zielen, die in jedem Quartal neu eruiert werden.
Ganz am Anfang steht das Fernziel des Unternehmens oder die persönliche Ziellinie mit den Fragen:
- Was genau soll mit dem Endergebnis erreicht werden?
- Welches Problem soll gelöst werden
- Was zeichnet mich oder mein Unternehmen aus?
Die OKR-Methode kann man als ein agiles Zielmanagment-Tool sehen, dass regelmäßig zeitlich festgelegte Ziele setzt, aber dennoch genug Flexibilität bietet, um sich auf neue Bedingungen einzustellen und anzupassen. Im Fokus bleibt dabei immer das große Endziel, das in zeitlich fest umrissene Zwischenziele eingeteilt wird, die wiederum Kernergebnisse erreichen sollen. Diese orientieren sich am Endergebnis, die Kernergebnisse formulieren, wie genau diese Ziele erreicht werden sollen. Das Endziel ist einer Vision ähnlich, es sollte sehr motivierend sein. Bei den Zielen in Unternehmen oder Teams soll im Vordergrund stehen, dass sich die Mitarbeiter in einem hohen Maße emotional mit dem Ziel identifizieren. So wird eine große Motivation erzeugt. Die Key Results, also die reflektierten Teilziele machen das Ziel überprüf- und messbar und sie zeigen den Weg hin zum Ziel.
So funktionieren OKRs
Die Erfolgsmethode verläuft in klar umrissenen Schritten und nähert sich so der Endvision. In jedem Quartal werden fünf Ziele formuliert, die durch vier Kernergebnisse erreicht werden sollen. Diese Vorgehensweise funktioniert genauso gut individuell zur persönlichen Effizienzsteigerung, wie für ganze Unternehmensabteilungen, oder Teams.
Schritt 1: Zieldefinition und Zielsetzung
Es werden agile Ziele definiert, die einen Mehrwert für den Kunden schaffen. Sie müssen ansprechend und motivierend sein, damit der Workflow auf einem hohen Niveau bleibt. Wichtig ist dafür, dass die Ziele auch umsetzbar sind.
Schritt 2: Zielkoordination
Die klassische Teamführung geht von einem Vorgesetzten aus. In der OKR-Methode steht und fällt der teamübergreifende Abgleich von Zielen mit der Kommunikation aller am Projekt Beteiligten. Der Austausch zwischen den Teamkollegen ist also genau so wichtig, wie der Austausch mit den Vorgesetzten. Für den reibungslosen Ablauf ist es wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob neue Ideen und Einsichten auf dem Weg zum Ziel aufgetaucht sind und ob sich diese umsetzen lassen. Dies setzt eine gut funktionierende Kommunikation aller Beteiligten voraus.
Schritt 3: Zielumsetzung
Die formulierten Ziele und Zielvereinbarungen sind in einem Unternehmen, das OKRs einsetzt, ein wesentlicher Teil der Teamarbeit und keine lästige Pflicht. Sie werden sogar als essentiell betrachtet, um organisiert zusammenarbeiten zu können. Für die Umsetzung ist es wichtig, dass die Teams kontinuierlich kommunizieren und regelmäßig zusammenarbeiten. Regelmäßige und in kurzen Zeitabständen angebotene Austausch-Meetings führen hier zum Erfolg.
So setzt du die OKR Methode für dich ein
Nehmen wir an, du betreibst einen Online-Shop für E-Zigaretten. Derzeit verkaufst du 10.000 Stück im Quartal. Dein Ziel ist es natürlich, so viel, wie möglich zu verkaufen und daher entscheidest du dich für eine realistische Zielvorgabe von 100.000 verkauften E-Zigaretten im Quartal, um deinen Umsatz zu steigern. An diesem Ziel orientierst du dich nun in den einzelnen weiteren Schritten.
Nun musst du die Zwischenziele an dieses Endziel durch Kernergebnisse anpassen. Diese sogenannten Key Results, um Off- und Online mehr Sichtbarkeit zu erlangen könnten nun so formuliert werden:
- Im Google Ranking auf Platz 3 zu kommen
- Rabattaktionen anbieten
- Rabattaktionen in wenigstens zwei regionalen Printmedien veröffentlichen
- Flyerwerbung machen
- Artikel über E-Zigaretten in Auftrag geben und mit deinem Shop verbinden
Wenn du dir in regelmäßigen Zeitabständen die To Do´s vornimmst, um diese Schritte zu verwirklichen, hast du ein klar umrissenes Zielmanagement, dass auch in kurzer Zeit erstaunliche Ergebnisse liefern kann. Unterteile deine Ziele in jährliche und monatliche Teilziele, so bleibst du stets fokussiert. Beschränke dich auf maximal 5 Teilziele, mehr Ziele verwässern deinen Fokus. Versuche wenigstens 70% von deinen Zielen zu erreichen, dass ist herausfordernd, aber es kann realistisch erreicht werden. Behalte immer dein Endziel im Auge und unterteile es in Teilziele. Auch deine Teilziele kannst du in Unterziele einteilen. Bevor du das nächste Quartal erreichst, nimm dir die Zeit deine Teilziele zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen. Was war besonders erfolgreich? Was kann verbessert werden?
Denke bei allen Schritten immer an die wichtigen Bereiche:
- Unternehmenszweck (E-Zigaretten- Verkauf)
- Vision (Alle Tabakraucher für E-Zigaretten gewinnen)
- Mission (Führender E-Zigaretten Anbieter in Deutschland werden)
- Ziel „Objective“: Verkauf durch gezielte Kampagnen steigern
- Kernergebnisse „Key Results“ durch überprüfbare Einzelschritte erreichen
So könnte OKR in einem Unternehmen umgesetzt werden
OKR ist eine klassische Managementmethode für Unternehmen, OKRs Teams arbeiten motivierter und steigern so die Effizienz. Das Vorgehen ist das Gleiche, wie oben beschrieben, nur funktioniert es in Teams, die dazu noch den Vorteil bieten, dass sie sich untereinander austauschen können. Für Unternehmen ist es wichtig zu begreifen, dass die Zielsetzung nicht, wie bei den klassischen Strategien, von der Führungsebene vorgegeben wird, sondern sich von den Missionen der einzelnen Teams ableiten. Die Mission wird dabei auch klar von dem jeweiligen Team formuliert. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt auf der Hand: Ziele werden nicht im Top-Down-Prozess vorgeschrieben, sondern im kollegialen und inspirierten und ambitionierten Teamaustausch formuliert. Dabei zählen die Ideen eines jeden Einzelnen, was zu einer hohen Motivation beiträgt.
Vorteile der OKR-Methode
Ein großer Vorteil der Methode – ob sie nun individuell oder im Unternehmen umgesetzt wird, ist die hohe Agilität und Flexibilität. Durch die engen Zeitvorgaben können Teilziele angepasst oder auch durch neue ersetzt werden. Im Fokus ist immer das Endergebnis und dies ist für alle verpflichtend. Die engen Zeitvorgaben und Teammeetings dienen auch nur der Sachkontrolle, nicht der Kontrolle der Arbeitsweise der Teammitglieder. Das ist insofern ein großer Unterschied, als es von den einzelnen Teammitgliedern nicht als belastend empfunden werden sollte.
Es geht nicht um die Bewertung der Arbeit der einzelnen Teammitglieder, sondern um das Erreichen des Endergebnisses. Es wird mit der OKR Methode eine hohe Transparenz geschaffen, denn jeder ist informiert über den Stand und die Fortschritte des Gesamterfolges. Das hilft Doppelstrukturen zu vermeiden und erleichtert die Absprachen, denn jeder kennt genau seine nächsten Arbeitsschritte. Die Entscheidungsfreude wird angeregt und es wird keine wertvolle Zeit verschenkt, indem ineffektiv und unmotiviert gearbeitet wird. Die Methode schafft es, die Motivation hochzuhalten. Damit kann die Methode sogar vor Stress und Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern schützen.
Durch die Messbarkeit der Ergebnisse kann die Zielsetzung auch in kurzen Zeitabständen kalibriert werden und es vergeht nicht unnötig lange Zeit mit ineffektiven Maßnahmen. Die OKR- Methode trägt dazu bei, dass eine konstruktive Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern herrscht und gefördert wird.