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Tipps zur Überwindung der Prokrastination
Wenn Sie jemals eine wichtige Aufgabe aufgeschoben haben, indem Sie zum Beispiel Ihr Gewürzregal alphabetisch angeordnet haben, wissen Sie, dass es nicht fair wäre, sich selbst als faul zu bezeichnen.
Schließlich erfordert das Sortieren Konzentration und Anstrengung und vielleicht haben Sie sich sogar die Mühe gemacht, jede Gewürzdose abzuwischen, bevor Sie sie zurückstellten. Und es ist nicht so, als ob Sie mit Freunden unterwegs wären oder Netflix schauen würden. Sie putzen und räumen auf – etwas, worauf Ihre Eltern stolz wären! Das ist keine Faulheit oder schlechtes Zeitmanagement. Das ist Prokrastination.
Wenn es bei der Aufschieberitis nicht um Faulheit geht, worum geht es dann?
Etymologisch ist “Prokrastination” vom lateinischen Verb procrastinare abgeleitet – auf morgen verschieben. Aber es geht um mehr als nur um freiwilliges Aufschieben. Prokrastination leitet sich auch von dem altgriechischen Wort akrasia ab – etwas gegen unser besseres Wissen zu tun.
Dieses Selbstbewusstsein ist ein wesentlicher Teil dessen, warum wir uns durch Prokrastination so schlecht fühlen. Wenn wir Dinge aufschieben, sind wir uns nicht nur bewusst, dass wir der betreffenden Aufgabe ausweichen, sondern auch, dass es wahrscheinlich eine schlechte Idee ist, dies zu tun. Und dennoch tun wir es trotzdem.
Das Aufschieben ist im Wesentlichen irrational. Es macht keinen Sinn, etwas zu tun, von dem man weiß, dass es negative Folgen haben wird. Bei der Aufschieberitis befinden sich Menschen in diesem irrationalen Kreislauf des chronischen Zögerns, weil sie nicht in der Lage sind, mit negativen Stimmungen um eine Aufgabe herum umzugehen.
Prokrastination kommt hin und wieder vor, aber sie kann sich unvorteilhaft auf Ihr Leben und Ihre Zukunft auswirken.
Was können Schüler, Studenten und Berufstätige also tun, um die Prokrastination zu überwinden und die Angst, den Stress sowie schlechte Leistungen zu vermeiden, welche sich aus der Erfüllung von Aufgaben im buchstäblich letzten Moment ergeben?
Wissenschaftler empfehlen, dass die Erstellung eines detaillierten Plans, die präzise Planung aller zu erledigenden Aufgaben sowie das Erlernen und die Anwendung von Fähigkeiten im Zeitmanagement allesamt wirksame Mittel sind, um die Prokrastination zu überwinden. Nachfolgend einige praktische Tipps, um Prokrastination zu vermeiden und anstehende Arbeiten pünktlich und gewissenhaft zu erledigen.
1. Mit der Angst umgehen
Angst ist ein wesentlicher Faktor der Prokrastination. Dabei kann es sich um die Angst vor dem Versagen, um die Furcht vor Fehlern oder auch um die Angst vor dem Erfolg handeln. Es ist daher wichtig für Betroffene, ihre persönlichen Überzeugungen infrage zu stellen.
Wenn Sie aus mangelndem Selbstbewusst Angst vor dem Erfolg haben, ist es wichtig zu verstehen, dass Ihre Einstellung Sie möglicherweise daran hindert, Ihre Ziele zu erreichen. Vielmehr müssen Sie sich mit der Angst auseinandersetzen und damit beginnen, Ihre Zögerlichkeit zu überwinden.
2. Eine Liste erstellen
Beginnen Sie damit, eine Aufgabenliste mit Dingen zu erstellen, die Sie gerne erledigen würden. Setzen Sie gegebenenfalls ein Datum neben jeden Punkt, wenn es einen Termin einzuhalten gibt.
Schätzen Sie ab, wie viel Zeit jede Aufgabe in Anspruch nimmt und rechnen Sie dann mit der doppelten Zeit. Somit vermeiden Sie, in die kognitive Falle zu tappen, die tatsächlich notwendige Zeit für die jeweilige Aufgabe zu unterschätzen.
3. Unterteilen Sie die Projekte in besser verwaltbare Segmente
Wenn Sie an einem großen Projekt arbeiten, fühlen Sie sich vielleicht eingeschüchtert oder sogar hilflos, wenn Sie den schieren Arbeitsaufwand betrachten. Fügen Sie an dieser Stelle einzelne Punkte auf Ihre Liste hinzu und gliedern Sie sie in eine Reihe von einzelnen Segmenten auf.
Wenn Sie eine Hausarbeit für die Universität schreiben müssen, welche Arbeitsschritte müssen Sie hierzu befolgen? Wenn Sie eine große Famiienfeier planen, welche Schritte müssen Sie durchführen und welche Dinge müssen besorgt werden?
Sobald Sie eine Aufgabenliste erstellt haben, in der die jeweiligen Prozess im Detail beschrieben sind, können Sie mit dem Projekt mit einzelnen kleinen Schritten beginnen.
4. Erkennen Sie den Beginn der Prokrastination
Wenn Sie damit beginnen, die Punkte auf Ihrer To-do-Liste in Angriff zu nehmen, sollten Sie darauf achten, wann Sie sich Gedanken über das Aufschieben machen. Wenn Sie sich dabei ertappen, dass Sie denken: “Ich habe jetzt keine Lust das zu tun” oder “Ich werde später genug Zeit haben, an dieser Aufgabe zu arbeiten”, dann müssen Sie realisieren, dass Sie dabei sind, zu prokrastinieren.
Wenn Sie sich dazu verleitet fühlen, die Sache hinauszuzögern, dann geben Sie dem Drang nicht nach. Zwingen Sie sich stattdessen dazu, wenigstens anzufangen und für einige Minuten an diesem Task zu arbeiten. Oftmals werden Sie dabei feststellen, dass sie leichter zu erledigen ist, wenn Sie erst einmal damit angefangen haben.
5. Ablenkungen eliminieren
Es ist schwer, wirklich etwas zu tun, wenn man sich ständig auf die Fernsehsendungen konzentriert oder die Facebook-Status-Updates seiner Freunde überprüft.
Weisen Sie sich eine Zeitspanne zu, in der Sie alle Ablenkungen – wie Fernsehen, Musik und die sozialen Netzwerke – ausschalten. Nutzen Sie diese Zeit, um Ihre vollständige Aufmerksamkeit auf die anstehende Aufgabe zu richten.
6. Belohnen Sie sich selbst
Wenn Sie eine Aufgabe (oder einige Elemente einer größeren Aufgabe) erledigt haben, ist es entscheidend, sich für Ihre Anstrengungen und Disziplin zu belohnen.
Gönnen Sie sich etwas, das Ihnen Spaß macht. Dies kann die Teilnahme an einer Sportveranstaltung, das Spielen eines Videospiels, das Anschauen Ihrer Lieblingsfernsehsendung oder das Betrachten von Katzenvideos im Internet sein.
Abschließende Tipps
Es ist nicht leicht, die Gewohnheit der Prokrastination zu ändern. Wenn es tatsächlich so einfach wäre, gäbe es schließlich nicht schätzungsweise 70 bis 95 Prozent der Menschen, die regelmäßig Arbeiten aufschieben. Der persönliche Drang, Aufgaben aufzuschieben, kann stark sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es um uns herum so viele Dinge gibt, die für Spaß und unterhaltsame Ablenkung sorgen.
Auch wenn man die Prokrastination vielleicht nicht ganz vermeiden kann, so kann es doch helfen, sich der Gründe für das Aufschieben bewusst zu werden und zu erkennen, wie man diese Tendenzen überwinden kann. Wenn Sie diese Tipps und Strategien umsetzen, fällt es Ihnen vielleicht leichter, Ihre Nase in die Sache zu stecken und mit diesen für Ihren persönlichen Erfolg wichtigen Aufgaben zu beginnen.